Miami – Metropole zwischen Art-Déco und Little Havana
Nach einem zermürbenden zehnständigen Flug ist es endlich soweit und die Boeing setzt auf der asphaltierten Landebahn des Miami International Airports auf. Nach einer endlosen Schlange am Zoll und gefühlten einhundert Fragen des Zollbeamten zum Grund unseres Aufenthalts in den Staaten konnten wir mit einem kurzen Abstecher zum Gepäckband endlich das etwas in die Jahre gekommene Flughafengebäude verlassen. Kaum hatten sich die automatischen Schiebetüren geöffnet, schlugen uns auch bereits tropisch-heiße Temperaturen von 25 Grad Celsius entgegen, obwohl es zwischenzeitlich bereits 22.00 Uhr war.
Den uns in den Knochen steckenden Jetlag erfolgreich bekämpft, treffen wir uns schon früh am nächsten Morgen in der Hotellobby wieder, um gemeinsame in die quirlige Metropole Miami einzutauchen. Getreu den Empfehlungen unseres Reiseführers folgend, machen wir uns also direkt auf den Weg in das pulsierende Stadtviertel Little Havana. Als wir die 8th Straße SW erreichen, glauben wir unseren Augen nicht zu trauen. Nichts, aber auch gar nichts deutet darauf hin, sich mitten in Miami zu befinden, vielmehr erinnert als an die Ursprünge kubanischer Lebensart. An allen Straßenecken sitzen lebenslustige, fröhliche Exil-Kubaner, die sich bei einem Cafe Cubano zu einem kleinen Würfelspiel verabredet haben. Genau diesem Beispiel folgen wir nun und lassen uns in einem typisch-kubanischen Café ein leckeres Frühstück auftischen.
Gut gestärkt machen wir uns mit einem der quietschgelben Taxis auf den Weg nach South Beach. Nun stehen wir hier, auf dem Strandboulevard, der sich uns allen doch durch diverse Filme und Serien ins Gedächtnis gebrannt hat und wundern uns über die vielfältige Architektur der Stadt. Glanzvolle Art-déco-Gebäude in den schillerndsten Farbtönen, bevorzugt in pink, grün oder weiß, reihen sich hier aneinander. Doch nicht nur die Gebäude am Ocean Drive sind absolut sehenswert, es lohnt sich auch, ein wenig zu verweilen und den zumeist eher außergewöhnlichen Menschen beim Flanieren über diesen Boulevard zuzusehen.
Nachdem wir uns ohnehin gerade in South Beach befinden, wollen wir den Art Déco District natürlich auf unserer Besichtigungstour nicht auslassen. In dem etwa 800 Gebäude umfassenden Viertel lassen sich die farbenfrohen, mit den unterschiedlichsten Dekoren versehenen Häuser aus den 1920er bis 1930er-Jahren bewundern. Zudem befinden sich im Art Déco District einige Hotels, die dem Zeitgeist treu geblieben sind und diese Linie bis ins Detail perfektionieren. Auch hier lohnt sich ein Abstecher durch die phantasievoll gestalteten Lobbys.
Schon auf der Fahrt haben wir die beeindruckende Villa Vizcaya Museum and Gardens entdeckt, die sich der millionenschwere Industrielle James Deering als Winterdomizil errichten ließ. Liebhaber von Antiquitäten sollten sich bei der Besichtigung der 34 Zimmer des Anwesens, die allesamt mit Antiquitäten aus dem 15. bis 19. Jahrhundert möbliert sind, Zeit lassen.
Nachdem die Mittagssonne zwischenzeitlich unerbittlich heiß auf uns herunter brennt, brauchen wir jetzt unbedingt eine Erfrischung und begeben uns direkt zum legendären „Miami Beach“. Vor in der Sonne glänzenden Wolkenkratzern bietet ein 15 km langer Sandstand für jeden Erholungssuchenden garantiert das richtige Plätzchen und das in den verschiedensten Blautönen funkelnde Wasser des Atlantiks sorgt nicht nur durch seine Optik für Karibikfeeling – auch die Temperatur stimmt.